Endlich haben wir Mittelamerika erreicht. Jedoch leider nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten.
Geplant war eine Segeltour, also mit einem Segelboot von Cartagena nach Panama zu segeln. Wir "heuerten" auch auf einem Segelboot an, der "Baruffa".
auf der "Baruffa" in den Sonnenuntergang |
Um es vorweg zu nehmen - die ganze Panamareise sollte so weiter gehen.
Deshalb jetzt noch ein paar positive Aspekte. Die Überfahrt von Cartagena (Kolumbien) nach Panama war, bis auf den ersten Tag (Chrissi war betroffen), seekrankheitsfrei, das Essen, welches unser Kapitän kochte, schmeckte sehr gut und unsere Mitreisenden waren auch voll ok. So hatten wir, wenn denn der Bootsmotor mal nicht lief, eine schöne Zeit auf dem Boot.
... so lässt es sich aushalten |
Von den San Blas Inseln haben wir nicht allzu viel gesehen, da wir immer recht weit vom Strand ankerten und das Beiboot leider nicht zur Verfügung stand, da es für den Fischkauf genutzt wurde. In den ganzen Tagen auf See haben wir nämlich nicht einen Fisch gefangen.
Die ursprünglichen Einwohner, die Kuna, lebten bis vor ca. 100 Jahren im Dschungel auf dem Festland, um den Spaniern zu entgehen. Heute besiedeln sie das Archipel San Blas und sind sehr gute Geschäftsleute. Die Langusten kosteten das Dreifache des normalen Preises, weil "it's Christmas" und auch das Lagerfeuer am Strand wollte gut bezahlt sein, neben Dollar wechselten auch Biere den Besitzer.
Kuna in einem Kanu |
Der Empfang war herzlich und doch anders als erwartet. Unsere Buchung ist irgendwie nicht angekommen und so stand kein Zimmer zur Verfügung, jedenfalls nicht hier. In einer anderen Unterkunft mit dem selben Namen, aber in einem anderen Stadtteil, hatte man aber für uns ein Zimmer reserviert. Die Taxifahrt dorthin wurde auch bezahlt.
Mit dem B&B "Mediterranean Dreams" im Stadtteil San Francisco waren wir letztendlich sehr zufrieden. Es lag so, daß wir mit dem Bus alle Sehenswürdigkeiten gut erreichen konnten, auch die jeweiligen Rückfahrten waren kein Problem, wenn man einmal gecheckt hatte. wie's läuft (das dauert aber...), es gab ausreichend Essensangebote, wenn auch viel Fast Food, eine große Shopping Mall mit Cafés und auch das Frühstück war ok. Aber auch hier mussten wir einen Wehmutstropfen schlucken, das Fenster in unserem Zimmer ließ sich nicht öffnen - ein MUSS für uns.
Und so zogen wir nach 3 Nächten wieder um, diesmal in den Stadtteil "El Dorado". Das jetzige Zimmer war riesig mit Fenster zum öffnen und eigenem Bad. Um es kurz zu machen, auch dieses Zimmer hatten wir nur für 2 Nächte, dann war wieder ein Wechsel angesagt, diesmal in ein Zimmer ohne eigenes Bad. Alles nicht so erfreulich.
abendliche Skyline von Panama City |
Da wir ja nun dieses blöde 72-Stunden-Visum hatten, verbrachten wir zwei halbe Tage auf der Immigration, mit dem Ergebnis, daß wir Panama ohne gültigen Stempel bereisten. Eine Begründung, warum alle Einreisenden, die mit dem Boot nach Panama kommen, nur dieses Visum erhalten oder gleich mal 100,00 Dollar zahlen sollten, haben wir nicht erhalten. Wären wir mit dem Flugzeug gekommen, wie die "normalen" Touris, dann hätten wir einen Stempel für 3 Monate erhalten, ohne einen Cent zu bezahlen. Eine Änderung oder Verlängerung des Visums war nicht möglich, weiß der Kuckuck warum.
Panama-City ist eine moderne Hauptstadt mit einer Wolkenkratzersilhoutte, die sich durchaus mit New York messen lassen kann. Jeder Stadtteil hat eine hochmoderne Shopping Mall und die Fahrzeugflotte konnte sich auch sehen lassen - VW, BMW, Porsche waren auch dabei. Und die SUV-Seuche hat sich auch hier verbreitet, es muß einfach sein, im großen Auto zum Einkaufen zu fahren.
die Kathedrale in Casco Viejo |
ohne Kommentar |
Unser Highlight hier war unser Besuch des Panamakanals. Dieser ist ca. 80 km lang und verbindet den Pazifischen Ozean (Panama-City) mit dem atlantischen Ozean bei Colon. Er hat drei Schleusen, so dass die Schiffe immer auf die entsprechende Meereshöhe gehoben oder gesenkt werden können. Am Vormittag werden die Schiffe von West nach Ost durchgelassen und am Nachmittag in der entgegengesetzten Richtung.
ein Containerschiff fährt in die Schleuse "Miraflores" ein |
Die Idee und die ersten Umsetzungsversuche kamen von den Franzosen, die mit dem Suezkanal schon Erfahrungen gesammelt hatten, hier jedoch scheiterten. So übernahmen die Amerikaner 1902 den Bau und schlossen diesen 1914 ab, wir waren also noch im Jahr des 100jährigen Bestehens hier. Der Kanal und das umgebende Land, die sogenannte Kanalzone, waren bis 30.12.1999 in amerikanischem Besitz, seit dem 31.12.1999 gehört er nun dem Staat Panama. Daher kommt vielleicht auch die flächendeckende Ausstattung von Panama-Stadt mit allen erdenklichen amerikanischen Fastfoodketten...
An der Schleuse "Miraflores" gibt es ein richtiges Besucherzentrum mit einem kleinen Museum, theoretisch auch Gastronomie (leider wegen Renovierung geschlossen - logisch oder?) und Aussichtsterrassen. In unserer Anwesenheit passierten 4 Schiffe die Schleuse. Dies waren zwei Tanker, ein großes Containerschiff und ein Spezialschiff für den Transport von Autos und Maschinen in geschlossener Form. Die gesamte Durchfahrt dauerte vielleicht 20 Minuten und alles lief recht organisiert ab. Die großen Schiffe passten gerade so in die Schleuse, an den Rändern waren gerade mal noch um die 60 Zentimeter Platz.
Das Bussystem ist an sich ok, aber es gibt weder im Internet noch an den Haltestellen irgendwelche Linienpläne, Abfahtspläne und Haltestellennamen. An den Bussen ist nur die Anfangs- und Endstation angegeben und diese immer in beide Richtungen, so dass es für Außenstehende sehr schwierig ist, sich zu orientieren. Die Stadt ist außerdem am Limit hinsichtlich des Verkehrsaufkommens, so das eine Busfahrt schonmal recht lange dauern kann, extra Busspuren gibt es nur selten und wenn, dann sind sie zumindest von Taxis zugeparkt. Allerdings ist Taxifahren hier auch noch billig, die Spritpreise liegen zwischen 0,66 und 0,72 US-Cent/Liter. Eine Busfahrt kostete allerdings auch nur 0,25 Cent.
Doch noch mal kurz zurück zum Panamakanal. Zu diesem gibt es noch ein Museum in "Casco Viejo", welches wir uns angesehen haben, wieder mit einem Panama-Syndrom - die Ausstellung war nur in Spanisch und der englische Audioguide war nicht ideal.
Boquete bei Sonne |
unsere Unterkunft ohne Sonne, aber auch ohne Regen ![]() |
Boquete mit Regen ![]() |
Einmal trauten wir uns in die Berge. Ziel waren 3 Wasserfälle. Der Weg war nicht allzu schwer aber sehr schlammig. Als es dann auch wieder anfing zu regnen, gaben wir den Weg zum dritten Fall auf, die anderen Beiden waren schön genug anzusehen.
am Wasserfall |
Gedacht, getan! An der Grenze stieg unser Adrenalinspiegel als wir in der langen Schlange lange warten mussten und dann....
Nichts: keine bösen Blicke, keine Belehrung, keine Strafe - Ausreisestempel rein und fertig!
Eine Erfrischung gefällig? |
der berühmte Panamahut |
Blumen, immer wieder ein schönes Motiv |
so feiern die Panamaer die "Heiligen drei Könige" |
ein Cafe in Casco Viejo |
die Uferpromenade in Panama City |
... noch eine Kirche in Casco Viejo |