18.07.2013 - 21.07.2013
Kirgistan, nicht so geplant und doch hier gelandet. Da der Flug
nach Bischkek nur etwa die Haelfte vom Flug nach Duschanbe gekostet hat,
sind wir nun hier angekommen.
Mit Pegasus-Airline, einem tuerkischen Billigflieger, landeten wir
frueh um 4.00 Uhr in Bischkek. Mit dem “Airportbus” , der bei sieben Passagieren, schon kaum mehr Platz fuers Gepaeck hatte, fuhren wir zum
Osch-Basar. Mit uns eine Gruppe junger Polen, die ebenfalls nach Osch
wollten. So taten wir uns zusammen und sahen uns nach einer
Transportmoeglichkeit um. Die war auch relativ schnell gefunden, aber
gefahren sind wir erst gegen Mittag. Erst mussten die Polen noch fuer
ihre geplante Tour zum Peak Lenin Gas besorgen, was laenger gedauert
hat, als gedacht. Dann brauchten wir Zeit um unser ganzes Gepaeck zu verstauen, wobei unsere Rucksaecke den kleinsten Teil einnahmen.
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Wie kriegen wir das bloss alles da rein? |
Als es endlich soweit sein sollte, kamen uns nun auch
noch Polizisten (echte oder falsche – wir hatten keine Ahnung)
dazwischen. Wir behielten unsere Paesse fest in den Haenden, so wie die
auch ihre “Dienstausweise” nicht hergaben. Naja, nach ein bisschen
Smaltalk und etwas genauerem untersuchen der Polen waren die weg –
allerdings auch unser Fahrer. Das hiess wieder warten und wir hatten
doch noch 600 km vor uns!
Die Fahrt selber fuehrte dann von ca. 800m Hoehe ueber eine
Serpentinenstrasse in die Berge. Kurz vor einem Pass durchfuhren wir
einen Tunnel, der nie und nimmer vom ADAC als auch nur ausreichend
bewertet werden wuerde. Er war lang, dunkel, schmal und irgendwie waren
wir alle froh, als dann, nach einer halben Ewigkeit, wieder Licht zu
sehen war. Danach ging es gemaessigter bergab, wir sahen die ersten
Jurten und kirgisischen Pferde. Am Strassenrand wurde Pferdemilch
verkauft.
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Die Strasse nach Osch |
Nach ca. 11 Stunden kamen wir endlich in Osch an, wieder auf 800m
Hoehe. So, jetzt hiess es nur noch eine Unterkunft finden. Uns half
dabei eine Restaurantbesitzerin, die im “Osch-Guesthouse” anrief und uns
so den Weg zeigen konnte. Da es schon lange dunkel war, war er gar
nicht so leicht zu finden. Das Gasthaus befindet sich in der 4. Etage
eines Neubaublocks, auch als Platte bekannt, und ist Mini. Aber es ist
der Anlaufpunkt der Rucksackreisenden und somit ein wichtiger Ort, den
man kennen sollte.
Ein Zimmer bzw. Bett war dort allerdings nicht frei und so gingen
wir in einen anderen Block und bezogen ein Bett auf dem Balkon und die
Couch im Wohnzimmer.
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unsere erste Bleibe - vorn die Couch, im Hintergrund der Balkon |
Gleich am anderen Morgen zogen wir aber wieder um, in ein einfaches
Zimmer mit eigenem Bad im Hotel “Taj Mahal” – es war sogar noch ein
stueckchen preiswerter.
Unser Hauptanliegen in Osch war es, Leute zu finden, mit denen wir
einen Jeep nach Murgab (Tadschikistan) teilen und wenn moeglich auch
noch eine Nacht am Karakul-See (hoechster See Tadschikistans) bleiben
konnten. In Osch beginnt der beruehmte, zu sowjetischen Zeiten gebaute,
Pamir Highway, der bis Khorog in Tadschikistan geht. Unser Ziel Murgab
ist von Osch ca. 420 km entfernt. Die Organisation des Jeeps und die
"Zusammenfuehrung" von Interessenten lief dann ueber das
Osch-Guesthouse, dessen Besitzer (eindeutig Moslem) Deutsch sprach , sehr nett war und uns
somit sehr geholfen hat. Es fand sich ein Paar (Englisch/Amerikanisch), die
ebenfalls fahren wollten und so hatten wir das schneller erledigt als
gedacht . Deshalb hatten wir noch Zeit uns Osch anzusehen.
Osch, der Ueberlieferung nach ueber 3000 Jahre alt, liegt am Rande
des Ferghana-Tals. Von diesem Alter ist leider nicht viel zusehen, im
Gegenteil, es ueberwiegen die russischen Neubauten.
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der Neubaublock, in dem auch unser Zimmer war |
Aus der moderneren
Zeit kann man sich Statuen ansehen, auch noch von W.I.Lenin.
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W. I. Lenin |
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Alisher Navoi |
Ausserdem
gibt es einen Hausberg, der sich Thron von Suleiman nennt. Von diesem
hat man einen schoenen Blick ueber die Stadt. Fuer die Einheimischen
ist es ein wichtiger Pilgerort und sogar in die Liste des
UNESCO-Welterbes aufgenommen.
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Thron des Suleiman |
Ansonsten haben wir die Zeit auf dem Basar
(Zahnpasta gekauft) und einem Park verbracht. In dem Park gab es viel
Spiel und Spass fuer Kinder, schachspielende Kirgisen und Eis!!!
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frisches Brot auf dem Basar |
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Schaschlik im Park |
Kulinarisch war es nicht allzu spannend. Es gibt hier Kebab und
Schaschlik, eine Art Nudelsuppe (Lagman) und mit Fleisch gefuellte
Teigtaschen (Manteu, gekocht; Samsa, frittiert).
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die Moschee von Osch |
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gekochte gefuellte Teigtaschen - Manteu |
Am 21.07.13 ging es dann frueh los Richtung Tadschikistan, davon spaeter mehr...
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