26.01.2014 - 11.02.2014
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Das Wahrzeichen von KL |
Unser Weg aus Myanmar ging direkt nach Malaysia. Schließlich wollen wir
doch auch mal irgendwann die Südhalbkugel erreichen, oder? Also landeten wir in
Kuala Lumpur (KL). Der Anflug ließ ein modernes Land erahnen: kein altmodischer Dschungel, sondern ordentlich aufgereihte Palmölplantagen soweit das Auge reicht aus einigen Kilometern Höhe. In KL waren wieder mal ein paar
organisatorische Dinge angesagt - Ausrüstung ergänzen und Visa
besorgen. Das mit der Ausrüstung hat geklappt, das mit dem Visum für
Indonesien nicht. Just ab dieser Woche werden in KL keine 2-Monats-Visa
mehr ausgestellt. Ja prima, ein 30-Tage-Visum können wir auch bei
Einreise bekommen, ohne zu warten. Ist nur etwas wenig für das
Riesenland. Viel zu wenig.
Damit hätten wir das Kapitel KL schon wieder abschließen können.
Sehenswürdigkeiten sind rar, ist doch die Stadt noch keine 200 Jahre
alt. Doch das Gemisch aus chinesischer, indischer, malayischer und
westlicher Kultur, Essen und Religionen hatte es uns doch angetan.
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Abends in Chinatown |
Außerdem
näherte sich das chinesische Neujahrsfest. Also schlenderten wir durch
die Stadt und ein paar Shopping-Malls (auch hier ein gaaanz wichtiges
Thema), schauten uns die Petronas-Towers an, fuhren auf den Fernsehturm,
gingen in den KL Vogelpark (der größte in Südostasien) und den Nachtmarkt.
Wir fuhren auch zu den Batu-Höhlen (Kalksteinhöhlen) am Stadtrand, aber
als wir den zierlichen Felsen sahen haben wir uns das ziemlich hohe
Eintrittsgeld gespart: das dürfte den Phong Nha Nationalpark wohl kaum
toppen.
In KL ließ es sich also aushalten. Die Stadt ist modern, verkehrsmäßig
gut erschlossen, multikulturell, aber noch asiatisch genug um
interessant zu sein. Und das mit der Abwasserreinigung kriegen die
Malayen auch noch hin (der Fluß stinkt meilenweit nach Kanal).
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Suria-Shoppingmall in KL |
Nur das
chinesische Neujahrsfest geriet zur Enttäuschung. Es fand gefühltermaßen
nicht statt. Wenig Leute auf der Straße, ein paar mehr im Tempel zum
Räucherstäbchen schwenken, von den berühmten chinesischen Böllern mal
hier einer, mal da einer, das war's. Am ehesten konnte man das
Neujahrsfest noch an den gestiegenen Hotelpreisen merken. Da ist selbst
im toten Sperrstunden-Solingen zu Silvester mehr los.
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UNESCO-Welterbe Melaka |
Nächste Stadt auf dem Weg Richtung Süden war
Melaka, namensgebende Stadt
an der Seestraße zwischen Festland und Sumatra. Melaka ist
Weltkulturerbe aufgrund der Bauwerke und Einflüsse der portugiesischen,
holländischen und britischen Kolonialisierung. Damit noch mehr Touristen
kommen, gibt es noch alle möglichen Beschäftigungsmöglichkeiten dazu:
Shopping, Nachtmarkt, Aussichtsturm, Bötchen fahren, Museen. Auch wir
haben hier ein paar Tage ausgehalten. Dank des Neujahrsfestes (es gab
Urlaub) war Melaka allerdings rappelvoll und es war mühselig, sich durch
die Massen zu kämpfen.
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Uhrenturm von Muar |
Unsere nächste Station,
Muar, war eine der versteckten Perlen, die man
eher durch Zufall findet. Der Reiseführer erwähnt Muar nur sehr kurz,
und in Melaka sagte man uns, daß dort ja gar nichts los wäre. Aber wir
hatten noch ein paar Tage übrig, und so fuhren wir hin. Tatsächlich gibt
es kein Weltklasse-Sightseeing. Aber die Stadt hat alte Häuser, einen
Uhrturm, ein Affenschutzgebiet, den Nachtmarkt, indische und chinesische
Tempel. Und dazu gab es die freundlichsten Menschen Malaysias. Nicht
daß wir sonst irgendwo nicht nett behandelt worden wären, aber hier zog
es sich durch jede Begegnung.
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Essen mit den Hoteliers |
Krönender Höhepunkt waren die
Hotelbesitzer, die uns mit auf den Nachtmarkt nahmen, uns in die
Spezialitäten einführten und auch noch die Rechnung bezahlten. Als Zugabe gab es
noch eine Stadtrundfahrt. Das gibt's wohl nicht so oft in der Welt (EMPFEHLUNG:
Hotel Leewah, Muar).
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Deutsch essen in Malaysia |
Das letzte Wochenende in Malaysia verbrachten wir in
Johor Bahru
gegenüber Singapur. Ein ehemaliger Kollege ist hierher übergesiedelt und
hatte uns eingeladen. Wir haben hier deutsche Kultur gepflegt
(Sauerbraten mit Rotkohl und Kartoffelbrei - alles selbst gemacht -, mit Bier runtergespült) und uns ein
paar Tage nett unterhalten. Letzteres geht hier ganz deutschuntypisch in T-Shirt und kurzen Hosen auf der Terasse - problemlos bis weit nach Mitternacht.
Und wir haben noch etwas mehr vom chinesischen Neujahrsfest gesehen. Die Chinesen feiern 14 Tage lang, und am Wochenende hat es dann doch noch ganz ordentlich gerumpelt.
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Altstadt in KL |
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Liondance-Show (KL) |
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Freßmeile am Feiertag, Melaka |
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Nachbau eines portugiesischen Schiffs, Melaka |
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Hindutempel wie in Südindien, Muar |
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