16.11.2013 - 26.11.2013
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Einen Moment nicht im Tunnel... |
Leider mußten wir (mal wieder) feststellen, daß ein Monat für ein Land
wie China hinten und vorn nicht reicht, noch nicht einmal um es von Nord
nach Süd zu durchqueren und ab und zu was anzusehen. Viel Zeit blieb
demzufolge nach Xian nicht mehr, um rechtzeitig an der vietnamesischen
Grenze zu sein. Da, wie schon erwähnt, Xian nicht unser Ding war,
wählten wir eine kleinere Stadt als Zwischenstation Richtung Süden. 18
Stunden Bahnfahrt und nur aller 2 Tage von Xian erreichbar. Schon
die Abfahrt ließ vermuten, daß wir den großen Massen entkommen könnten:
der Zug war fast leer, das gab's bis jetzt noch nie.
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Kinder werden hier im Korb gebracht
(und von Geburt an mit Stäbchen gefüttert) |
Der erste Teil der Strecke war noch am Tage und aus einem anderen Grunde
sehr interessant: wir haben kaum Tageslicht gesehen. Auf 260km Strecke
gibt es 99 Tunnel (Christiane hat gezählt) mit bis zu 12 km Länge.
Damit werden hier die Berge südlich Xian's gekreuzt. Schon
beeindruckend, auch wenn wir uns natürlich lieber das Gebirge angeschaut
hätten.
Am nächsten Morgen hatte sich die Landschaft verändert: immer noch
Berge, aber jetzt GRÜN! Dazu Reisterassen und die bekannten chinesischen
Boote auf dem Fluß, der bei der Tunnelei ab und zu auftauchte.
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Fengdong Riverside |
Unser Ziel hieß
Fengdong und ist auch wieder eine - na was wohl - Touristenattraktion. Diesmal allerdings eine rein chinesische und
nicht so riesig. Kein Schild, keine Karte, kein Menü in Englisch. Alles
in chinesisch. Was gibt es hier zu sehen? Fengdong hat eine sehr schön
restaurierte Altstadt, hier sind die Minderheiten der Miao und Tujia
heimisch, und die Gegend ringsum ist mit ihren Kalksteinformationen auch
sehr schön. Die Altstadt ist letztendlich auch Shoppingmeile, aber eben
eine chinesische: statt Markenklamotten gibt es hier Wurzeln,
getrocknete Insekten und Pflanzen, und vor den Restaurants warten Gänse,
Enten, Hühner, Schlangen und Bambusratten darauf zubereitet und
verspeist zu werden. Oder man läßt sich von Fischen die Hornhaut von den Füßen knabbern.
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Unterwegs mit chinesischer Reisegruppe |
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Werbung für chinesische Produkte |
Da wir einen Tag übrig hatten, haben wir uns einer chinesischen
Reisegruppe zu einem Tagesausflug in die Umgebung angeschlossen. Das ist
eine sehr anstrengende und durchgetimte Angelegenheit, die kaum einmal Zeit
zum photographieren läßt. Ein kurzes Foto vor einer Mühle und weiter.
Zwei Tänzchen einer Miao-Folklore gucken und weiter. Schnell ein paar
Souvenire shoppen und weiter. Ist schon eine sehr erlebnisintensive
Angelegenheit, so ein chinesischer Kurzurlaub. Am letzten Tag haben wir
uns noch zu einer Bootsfahrt auf dem Fluß überreden lassen. Auch hier
gilt, so eine Bootsfahrt braucht ein Ziel.
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14. längste Hängebrücke der Welt |
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Wasserfall |
Und das war in dem Fall ein
Shop für Obstwein (Kiwiwein) und Schnäpse. Nicht übel, aber der Zweck
ist den Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen, also teuer. Auch
oder gerade wenn man in Euro umrechnet (der Kurs war gerade nicht sehr attraktiv).
Letzte Station in China war
Nanning im Süden Chinas, eigentlich moderate
13 Stunden Zugfahrt entfernt. Aber wir mußten lernen, auch die
chinesische Bahn kennt das Wort "Verspätung". Und so wurden aus 13
Stunden dann 17 Stunden Fahrtzeit, und mit 7 Stunden Wartezeit waren die
24 Stunden noch einmal geknackt. Auch hier sind wieder Gebirge im Weg, die per Tunnel gekreuzt werden - im gebirgigen China muß es wohl ein paar tausend Kilometer davon geben.
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Auf dem Nachtmarkt von Nanning |
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Deutsche Kanone im Fort Nanning |
Nanning selbst hat keine großartigen Sehenswürdigkeiten, aber es hat ein
vietnamesisches Konsulat: Visa besorgen war angesagt. Die Stadt selbst
hat, obwohl genauso groß wie Xian (~6,5 Mio Einwohner), noch ein
entspannteres Lebensgefühl als Xian. Und ist im Moment Großbaustelle:
Nanning bekommt eine U-Bahn. Angenehm für uns war außerdem, daß wir seit längerer Zeit wieder einmal
draußen essen konnten (auf dem Nachtmarkt) ohne zu frieren.
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'Kaninchen' bewacht Fisch (Nachtmarkt) |
Wir freuten uns, NICHT in
Solingen zu sein (0…5°C, Regen, herzliches Beileid)! Nur Sonne hatten wir hier nicht.
Ursprünglich hatten wir vor, mit dem Zug von Nanning nach Hanoi zu
fahren. Da es aber mit den Visa schnell geklappt hat und das mit dem Zug
viel zu einfach ist, machten wir noch eine allerletzte Station in China.
Noch einmal 2,5h Bus brachten uns nach
Pingxiang, der letzten
chinesischen Stadt vor der Grenze. Eigentlich schon ein bißchen Vietnam,
die Leute sehen nicht mehr aus wie Chinesen und alles ist auch
zusätzlich auf vietnamesisch ausgeschildert und angepriesen. Trotzdem unverkennbar China - wie überall die Parks abends voll mit Leuten, die Tai Chi machen, tanzen oder sich bei Karaoke produzieren. Ausländische Touristen
waren wir hier wohl die einzigen (haben wir an den Blicken gemerkt), und auch McD & Co. haben Pingxiang
noch nicht entdeckt. Der landesweite Bauboom findet aber auch hier statt.
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Hua Shan nahe Pingxiang |
Hier
haben wir noch einen Ausflug in die sehr schöne Umgebung, ein
Karstgebirge, gemacht. Seit längerem hatten wir auch wieder mal einen
tadellos sonnigen Tag. Nur die Felszeichnungen, die es hier geben soll,
haben wir nicht gefunden. Den Handbewegungen der Leute nach könnte der
Felsen abgebrochen sein, aber im Internet haben wir dazu nichts gefunden
(es ist immerhin Welterbe). Da war die Sprachbarriere in dem Moment
doch nicht zu überwinden.
Die letzten 15km zur Grenze fuhren wir dann am nächsten Tag im Sammeltaxi, um zu Fuß in Vietnam einzureisen.
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So schick kann eine Grenze sein |
Mein lieber Schwan, den Beißerchen nach ist das "Kaninchen" aus der Requisite von Monty Python entwischt...;-)
AntwortenLöschenAlles Gute zum Neuen Jahr und weiterhin gute Reise!
Grüße aus der Heimat.
Dirk
Herzlichen Glueckwunsch! Endlich hat mal jemand gemerkt, dass mit dem Hasen was faul ist. Und wir wissen endlich, dass wir mindestens einen aufmerksamen Leser und Gugger haben!
AntwortenLöschenGruss
C&A
P.S. Dirk, faengt Dein Nachname vielleicht mit "T" an?