Dienstag, 18. März 2014

Malaysia - ein Mix der Kulturen

26.01.2014 - 11.02.2014

Das Wahrzeichen von KL
Unser Weg aus Myanmar ging direkt nach Malaysia. Schließlich wollen wir doch auch mal irgendwann die Südhalbkugel erreichen, oder? Also landeten wir in Kuala Lumpur (KL). Der Anflug ließ ein modernes Land erahnen: kein altmodischer Dschungel, sondern ordentlich aufgereihte Palmölplantagen soweit das Auge reicht aus einigen Kilometern Höhe. In KL waren wieder mal ein paar organisatorische Dinge angesagt - Ausrüstung ergänzen und Visa besorgen. Das mit der Ausrüstung hat geklappt, das mit dem Visum für Indonesien nicht. Just ab dieser Woche werden in KL keine 2-Monats-Visa mehr ausgestellt. Ja prima, ein 30-Tage-Visum können wir auch bei Einreise bekommen, ohne zu warten. Ist nur etwas wenig für das Riesenland. Viel zu wenig.
Damit hätten wir das Kapitel KL schon wieder abschließen können. Sehenswürdigkeiten sind rar, ist doch die Stadt noch keine 200 Jahre alt. Doch das Gemisch aus chinesischer, indischer, malayischer und westlicher Kultur, Essen und Religionen hatte es uns doch angetan.
Abends in Chinatown
Außerdem näherte sich das chinesische Neujahrsfest. Also schlenderten wir durch die Stadt und ein paar Shopping-Malls (auch hier ein gaaanz wichtiges Thema), schauten uns die Petronas-Towers an, fuhren auf den Fernsehturm, gingen in den KL Vogelpark (der größte in Südostasien) und den Nachtmarkt. Wir fuhren auch zu den Batu-Höhlen (Kalksteinhöhlen) am Stadtrand, aber als wir den zierlichen Felsen sahen haben wir uns das ziemlich hohe Eintrittsgeld gespart: das dürfte den Phong Nha Nationalpark wohl kaum toppen.
In KL ließ es sich also aushalten. Die Stadt ist modern, verkehrsmäßig gut erschlossen, multikulturell, aber noch asiatisch genug um interessant zu sein. Und das mit der Abwasserreinigung kriegen die Malayen auch noch hin (der Fluß stinkt meilenweit nach Kanal).
Suria-Shoppingmall in KL
Nur das chinesische Neujahrsfest geriet zur Enttäuschung. Es fand gefühltermaßen nicht statt. Wenig Leute auf der Straße, ein paar mehr im Tempel zum Räucherstäbchen schwenken, von den berühmten chinesischen Böllern mal hier einer, mal da einer, das war's. Am ehesten konnte man das Neujahrsfest noch an den gestiegenen Hotelpreisen merken. Da ist selbst im toten Sperrstunden-Solingen zu Silvester mehr los.
UNESCO-Welterbe Melaka
Nächste Stadt auf dem Weg Richtung Süden war Melaka, namensgebende Stadt an der Seestraße zwischen Festland und Sumatra. Melaka ist Weltkulturerbe aufgrund der Bauwerke und Einflüsse der portugiesischen, holländischen und britischen Kolonialisierung. Damit noch mehr Touristen kommen, gibt es noch alle möglichen Beschäftigungsmöglichkeiten dazu: Shopping, Nachtmarkt, Aussichtsturm, Bötchen fahren, Museen. Auch wir haben hier ein paar Tage ausgehalten. Dank des Neujahrsfestes (es gab Urlaub) war Melaka allerdings rappelvoll und es war mühselig, sich durch die Massen zu kämpfen.
Uhrenturm von Muar
Unsere nächste Station, Muar, war eine der versteckten Perlen, die man eher durch Zufall findet. Der Reiseführer erwähnt Muar nur sehr kurz, und in Melaka sagte man uns, daß dort ja gar nichts los wäre. Aber wir hatten noch ein paar Tage übrig, und so fuhren wir hin. Tatsächlich gibt es kein Weltklasse-Sightseeing. Aber die Stadt hat alte Häuser, einen Uhrturm, ein Affenschutzgebiet, den Nachtmarkt, indische und chinesische Tempel. Und dazu gab es die freundlichsten Menschen Malaysias. Nicht daß wir sonst irgendwo nicht nett behandelt worden wären, aber hier zog es sich durch jede Begegnung.
Essen mit den Hoteliers

Krönender Höhepunkt waren die Hotelbesitzer, die uns mit auf den Nachtmarkt nahmen, uns in die Spezialitäten einführten und auch noch die Rechnung bezahlten. Als Zugabe gab es noch eine Stadtrundfahrt. Das gibt's wohl nicht so oft in der Welt (EMPFEHLUNG: Hotel Leewah, Muar).
Deutsch essen in Malaysia
Das letzte Wochenende in Malaysia verbrachten wir in Johor Bahru gegenüber Singapur. Ein ehemaliger Kollege ist hierher übergesiedelt und hatte uns eingeladen. Wir haben hier deutsche Kultur gepflegt (Sauerbraten mit Rotkohl und Kartoffelbrei - alles selbst gemacht -, mit Bier runtergespült) und uns ein paar Tage nett unterhalten. Letzteres geht hier ganz deutschuntypisch in T-Shirt und kurzen Hosen auf der Terasse - problemlos bis weit nach Mitternacht.
Und wir haben noch etwas mehr vom chinesischen Neujahrsfest gesehen. Die Chinesen feiern 14 Tage lang, und am Wochenende hat es dann doch noch ganz ordentlich gerumpelt.



Altstadt in KL
Liondance-Show (KL)
Freßmeile am Feiertag, Melaka

Nachbau eines portugiesischen Schiffs, Melaka
Hindutempel wie in Südindien, Muar

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