Freitag, 31. Oktober 2014

Chile - österlicher Pazifik

23.09.2014 - 03.10.2014

lange fliegen kann auch angenehm sein
Eine Insel blieb noch auf dem Weg zum südamerikanischen Festland, sagenumwoben und rätselhaft: Rapa Nui.
Der Flug dorthin war seeehr angenehm. Wir flogen Premium Business Class, und das heißt: Begrüßungsgetränk, viel Platz, bettähnliche Sitze, äußerst freundliche Stewardessen und stil- und geschmackvolles Essen. Jetzt denkt nicht, wir haben im Lotto gewonnen: warum auch immer kostete es weniger als die Holzklasse.
Rapa Nui gehört immer noch zu Polynesien und ist wie schon erwähnt ein ganz spezieller Ort. Er gilt als der abgelegenste bewohnte Ort der Welt: die nächste bewohnte Insel (Pitcairn; kennt man vielleicht von der Meuterei auf der Bounty) ist 3500km entfernt, das Festland über 4000km. Heute merkt man davon nicht mehr soviel, jeden Tag kommt ein Flugzeug dahergeflogen, und es gibt sogar 3 Läden mit leckerem Eis :-).

Sonnenuntergang mit Moais
Natürlich dreht sich auf Rapa Nui alles um die Moai und ihre rätselhaften Erbauer, deren Geschichte größtenteils verloren gegangen ist. Selbst die Erstbesiedelung wird irgendwo zwischen dem 8. und 13. Jahrhundert angesetzt, und sind vielleicht noch ein zweites mal Einwanderer gekommen? Warum ist die Kultur zugrunde gegangen? Oder einfach: wie hat man bis zu 90 Tonnen schwere Moai über die Insel transportiert, aufgestellt und ihnen dann 10 Tonnen schwere Hüte aufgesetzt? Theorien, Theorien, aber genau weiß es keiner. Früher wurden die Kenntnisse mündlich von Generation zu Generation weitergegeben, aber das ist schon lange unterbrochen.
typische Küste bei Hanga Roa
Da die Insel überschaubar groß ist, haben wir die Gelegenheit genutzt und sind die Moais mit dem Fahrrad abgefahren oder sind gleich gelaufen. So eine Anlage gehörte zu jedem Dorf, und so findet man Reste rund um die Insel. Einige sind wieder aufgebaut, so daß man einen guten Eindruck über das frühere Aussehen bekommen kann. Es war so beeindruckend, daß wir noch 2 Tage länger blieben.
Surfer vor Hanga Roa
Nach ein paar Tagen Frühling kam noch einmal kühles und windiges Wetter zurück. Das war zwar unangenehm kalt für uns, aber der Wellengang bot ein beeindruckendes Schauspiel an der Vulkanküste der Insel und setzte ganz Hanga Roa unter einen feinen Salznebel. Nur für die Surfer war es das optimale Wetter.





Hier wurden die Moais aus dem Fels gehauen; in der Nische in der Mitte ist ein angefangener Moai (bitte vergrößern)
Am Fuße des Steinbruchs warten heute noch Moais auf ihren Abtransport
Stilleben "Traveller mit Moais"
Ahu Tongariki ist wieder aufgebaut und echt beeindruckend!
Ahu Tongariki von weitem
Hier wurden auch die Hüte wieder aufgesetzt
Die meisten Ahus sehen leider so aus
oder so
Ewiges Schauspiel: Pazifikwellen brechen sich an Rapa Nuis Vulkanküste
Einer von zwei Sandstränden auf Rapa Nui: die sind vom Feinsten (und werden als einzige der Welt von Moais bewacht)
Das tägliche Essen ist chilenisch: hier Empanadas und Fruchtsaft
Einer der 3 Vulkankrater, die Rapa Nui formten


Freitag, 10. Oktober 2014

Tahiti - ein Zwischenstopp

18.09.2014 - 22.09.2014

Tahiti, ein Begriff für Südseeschönheiten wie sie Paul Gauguin gemalt hat. Aber erstmal hieß es dahin kommen. Mit dem Flugzeug kein Problem aber mit einer Neuerung für uns. Die ATR hatte freie Sitzwahl. War zum Glück ohne Stress, da einmal die Tragflächen über den Fenstern waren, also jeder Platz gute Sicht hatte und außerdem war die Maschine nicht ausgebucht. So kamen wir relativ entspannt in Frankreichs Kolonie Französisch-Polynesien an.
Einen öffentlichen Personenverkehr gibt es hier sogut wie nicht und so bissen wir in den sauren Apfel und mieteten für zwei Tage ein Auto.
nicht französisch, sondern chinesisch...
Tahiti oder Kleinfrankreich ist ganz anders als die zwei Inselgruppen, die wir bisher besucht haben. Es gibt 4spurige Strassen, McDonalds, französische (riesengroße) Supermärkte, französische Autos und mit Mauern eingezäunte Grundstücke - nicht unbedingt das, was man mit dem Südseetraum verbindet.
Die Insel ist mit 110 km umfahren und so nutzten wir die zwei Tage Mobilität um uns um zuschauen.
Die Natur bot uns kleine Grotten, Wasserfälle, eine Wanderung durch einen europäisch anmutenden Nadelwald (wenn da nicht ab und zu mal eine Palme gewesen wäre...), Strände und einen Wal, der sich hier richtig wohlfühlte.
nah der Küste, ein Wal beim Spiel (Lupe nehmen!!!)
Die ursprüngliche Kultur der Polynesier konnten wir an einem gut erhaltenen Marea etwas kennenlernen. Ein Marea ist ein Versammlungsplatz aus der vorchristlichen Zeit, der nur den Männern vorbehalten war und auf dem die Götter angerufen oder wichtige Dinge besprochen wurden. Ob hier Kannibalismus stattfand war nirgends zu lesen, wir gehen aber mal davon aus, da es diese Mareas auch auf den Cook Islands gibt und dort auch dafür genutzt wurden. Diese heißen dort auch genauso.
Die Tradition des sehr hüftbetonten Tanzes (sehr beeindruckend !!!) mit dazu passender Musik (Trommeln und Ukulele) lebt auch noch fort und wird sogar noch zur Begrüßung von Gästen angewandt, so auch auf dem Flughafen. Die Crew der Bounty ist so bestimmt am Strand empfangen worden...
Die neuere Geschichte ist dann durch die Missionierung geprägt und heute gibt es hier, wie auch auf den anderen Inseln, alle Arten von Kirchen sowohl vom Baustil als auch der Konfession.
Wir haben vier Tage hier verbracht und uns nicht unwohl gefühlt. Dies ist auch dem Essen zu verdanken und speziell für mich gesprochen, dem Käse. Nach mehr als einem Jahr mal wieder Roquefortkäse zu essen, war schon ein Genuss. Und nach vier Tagen hatten wir unseren Stamm-Crêpes-Stand, den wir hier wärmstens empfehlen können: "Crêperie Le Margouillat", auf dem Parkplatz genau gegenüber der Pension de la Plage.
"unser" Crêpe-Stand
der/das Marae - ein Versammlungsplatz
grün, grün und ein bißchen rot...
eine von drei Grotten
sind wir hier in Europa oder was?
einer von vielen Wasserfällen
der Blick vom Gasthaus auf den Strand mit der Insel Moorea im Hintergrund
ein gar nicht scheuer Geselle
einfach nur schön
eine der Kirchen - auch einfach und deshalb schön
Tanz und Musik - da fliegen die Hüften

              Und das Bier nicht zu vergessen...  

Sonntag, 5. Oktober 2014

Cook Islands - ein Südseetraum

06.09.2014 - 18.09.2014

Vanuatu haben wir ganz bestimmt nicht fluchtartig verlassen - wenn wir mehr Zeit hätten, wären wir auch gern noch bis Visumende (d.h. bis Weihnachten) geblieben. Hier läßt sich es gut aushalten, sowohl vom Klima als auch von den Bewohnern. Zumal es gerade Frühling wird: die bitterkalten Abende, an denen man tatsächlich ein Pullöverchen überziehen mußte, wurden deutlich weniger. Aber zumindest das sollte auf den Cook's gleich sein, da ähnlicher Breitengrad. Nur mit dem Längengrad, das ist spannend... die Reise ins gestern... oder Zeitausgleich für aufgewendete Reisezeit... oder so ähnlich. Hier die Fakten: Start am 06.09.2014, 19:30 Uhr, Ankunft am 06.09.2014, 1:25 Uhr. Alles klar? Der Flug selbst war normal, es gab weder einen Knall noch fehlten die berüchtigten 9 Minuten. Es war einfach nochmal Sonnabend.
Muri Beach (Rarotonga)
Während wir den ersten 06.09.2014 größtenteils mit dem Herumstreifen durch die Duty Free Shops des Auckland Airports verbrachten (Traveller-Shopping: gucken, was man alles nicht braucht), war der zweite 06.09.2014 wesentlich entspannter: nach dem Unterkunft suchen und Ausschlafen haben wir im knietiefen Wasser der Lagune (Ebbe) gebadet. So eine Lagune ist was Feines: trotz der meterhohen Wellen des Pazifik hat man in der Lagune nur Wellchen oder es ist ganz ruhig. Die Wellen brechen sich am Riff ein paar hundert Meter vor dem Strand. Fast ganz Rarotonga ist von so einer Lagune umgeben. Leider erfüllte sich die Hoffnung auf Frühling in der Südsee nicht: das Wetter war die meiste Zeit eher einem kühlen deutschen Sommer (incl. Regen) ähnlich. Statt sich mit einem kalten Bier am Abend in die Lagune zu setzen (Sommerbeschäftigung hier) hätte man das in Moment nur mit einem Grog tun können...
"Berg"wanderung auf Rarotonga
Die Insel Rarotonga selbst ist das Urlaubsparadies der Aussis und Kiwis und würde unserer Vorstellung von Mallorca sehr nahe kommen. Die 30 km Strand sind voller Ressorts und Bungalows, es gibt Cafés und Restaurants aller Art, den Fisch bringt das chinesische Fangschiff und traditionelles Leben kommt nur noch in den abendlichen Tanzshows vor. Trotzdem hat man es geschafft, daß die Insel immer noch sehr schön ist: kaum ein Haus ist höher als 2 Stockwerke, Strände sind immer öffentlich und auch sonst ist alles eine Nummer kleiner: Supermärkte, Hotels, Straßen... Und der nächste McDonalds ist 2851km entfernt. Im "Inland" ist Rarotonga sehr bergig und man kann sogar halbwegs anspruchsvoll wandern gehen, von Nord nach Süd braucht man etwa 4 Stunden und kommt dabei immerhin auf 300 Höhenmeter.
Die Lagune von Aitutaki
Also haben wir die Situation genommen wie sie ist und Urlaub gemacht - nötig hatten wir wieder mal welchen (Cargobootfahren ist anstrengend). Als Höhepunkt haben wir uns auch eine Reise auf die Insel Aitutaki gegönnt. Aitutaki ist das, was man aus Prospekten über die Südsee kennt. Traumstrände, Inselchen mit Palmen, blaue Lagunen, Schnorcheln, Kanu fahren und Baden gehen. Da gibt es nicht viel zu sagen, lassen wir Bilder sprechen.
Warten daß der Regen aufhört
Rarotonga hat uns nicht nett verabschiedet: den letzten Tag hat es ständig geregnet, und wir haben viel Zeit mit Warten zugebracht. Und da es außerdem noch kühl war, haben wir den 444sten Reisetag mit einer Flasche Rotwein im Bungalow (statt kaltem Bier, sitzend in der Lagune) begangen. Ein bißchen hat das Jake, der Musiker, wieder gutgemacht. Er begrüßt und verabschiedet seit vielen Jahren jedes Flugzeug ins Ausland und ist sozusagen eine Institution auf dem Rarotonga International Airport (der wie alles hier, auch eine Nummer kleiner ist).


"The Needle": nicht der höchste Berg, aber Wahrzeichen von Rarotonga

Die Cook's sind von den verschiedensten Kirchen bekehrt

Morgendlicher Ausblick vom Bungalow auf Aitutaki

Südseetraum (Lagune von Aitutaki)
Südseetraum (Lagune von Aitutaki)
Jake begrüßt und verabschiedet alle Flugzeuge ins Ausland